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Christian-Liebig-Stiftung e.V.
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Ein glücklicher Zufall hat Beatrice von Keyserlingk, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Christian-Liebig-Stiftung e.V. (CLS), und Juliane Köhler zusammengeführt und die gemeinsame Liebe zu Afrika hat dazu beigetragen, dass wir Juliane Köhler als neues Mitglied im Kuratorium der CLS begrüßen dürfen.
Die Schauspielerin, die während ihrer Dreharbeiten zu „Nirgendwo in Afrika“ Land und Leute kennen und schätzen lernte, hat mit uns über ihre Motivation und Visionen für ihre Rolle in der CLS gesprochen und betont, wie sehr sie davon überzeugt ist, dass Bildung der Schlüssel zu nachhaltiger Entwicklung und Chancengleichheit ist.
Juliane Köhler mit einem kleinen Mädchen während ihrer Dreharbeiten in Afrika.
Was hat dich dazu motiviert, dich für die Christian-Liebig-Stiftung e.V. zu engagieren?
Ich hatte das Glück, Beatrice durch Zufall kennenzulernen. Wir kamen auf die Arbeit des Vereins zu sprechen und ich fand die Idee und die Vision sofort faszinierend. Während eines dreimonatigen Filmdrehs in Afrika habe ich mich mit den lokalen Herausforderungen und der Frage auseinandergesetzt, wie man am besten unterstützen kann, ohne die lokale Kultur zu übergehen.
Früher folgte die Entwicklungshilfe oft dem Prinzip „wir zeigen euch, wie es geht“, was glücklicherweise veraltet ist. Es geht nicht darum, unsere Methoden überzustülpen, sondern die Menschen vor Ort so zu unterstützen, dass sie eigenen Lösungen erarbeiten können. Wir haben damals beispielsweise eine Straße gebaut, die von der lokalen Gemeinschaft gewünscht wurde, um den Handel zu fördern. Wichtig war uns, niemandem etwas aufzuoktroyieren.
Letztlich sind Sachspenden und materielle Unterstützung vielleicht nicht immer die beste Lösung. Viel besser ist es, wenn sich die Menschen selbst helfen können. Und das leistet die CLS. Der Verein konzentriert sich auf Bildung, was ich für entscheidend halte. Bildung ermöglicht es den Menschen, ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder zu gestalten und selbst zu entscheiden, was sie in ihrem Land aufbauen wollen. Durch Bildung können sie ihre Lebensumstände verbessern und eigenständige Entscheidungen treffen. Das ist es, was echte Hilfe zur Selbsthilfe ausmacht.
Schulbücher an einer Schule in Malawi
Kannst du eine Begegnung oder Erfahrung teilen, die dich während deiner Zeit in Afrika besonders berührt hat?
Es gab Hunderte von Momenten, die mich berührt haben. Ein besonders positives Erlebnis war die Offenheit der Menschen. Wir wurden herzlich aufgenommen, alle waren sehr interessiert und wollten uns überall helfen. Besonders die Kinder waren neugierig und begeistert. Sie haben sogar in unserem Film mitgewirkt. Diese Szenen mit den Kindern zu drehen, war eine unglaublich bewegende Erfahrung.
Es gab aber es auch weniger schöne Erlebnisse. Zum Beispiel wurde im Hotel eingebrochen und zwei Teammitglieder wurden bedroht. Einmal wurden wir auch überfallen. Diese Ereignisse waren erschreckend. Doch gerade solche Vorfälle zeigen, wie Verzweiflung und Armut Menschen zu extremen Handlungen treiben können. Wenn Menschen Zugang zu Bildung haben, können sie sich alternative Wege zur Verbesserung ihrer Lebensumstände schaffen, die nicht auf Kriminalität basieren. Sie erhalten die Möglichkeit, über den Moment hinaus zu denken und gute Entscheidungen für ihre Gemeinschaft zu treffen. Deshalb finde ich die Arbeit der CLS so toll.
Was sind deiner Meinung nach die größten Herausforderungen für Kinder und Familien in Malawi und wie sollten diese adressiert werden?
In vielen Teilen Afrikas, besonders in ländlichen Regionen, ist der Zugang zu Bildungseinrichtungen für Kinder keine Selbstverständlichkeit.
Oft müssen sie weite Wege zurücklegen, was nicht nur körperlich anstrengend ist und ihre Konzentration beeinträchtigt, sondern auch ihre Sicherheit gefährdet, vor allem die der Mädchen. Deshalb begrüße ich es sehr, dass die CLS den Bau von Mädchenwohnheimen in der Nähe der Schulen fördert. In diesen Unterkünften sind die Mädchen sicher und erreichen die Schule leichter. Dadurch können sie sich besser auf ihre Ausbildung konzentrieren. Das trägt auch zur Förderung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit bei. Denn die Mädchen erwerben nicht nur Wissen, sondern entwickeln auch das Selbstbewusstsein, um für ihre Rechte einzutreten und sich gleichberechtigt neben Männern zu positionieren.
Schüler unterhalten sich im Schulhof in Malawi
Als neues Kuratoriumsmitglied, welche Ziele und Visionen hast du für die Zukunft der CLS und ihrer Projekte in Malawi?
Obwohl mir Malawi noch relativ unbekannt ist, da ich dort noch nie persönlich war, bin ich entschlossen, die CLS so gut wie möglich zu unterstützen. Ich möchte meinen Bekanntheitsgrad nutzen, um Aufmerksamkeit zu gewinnen und Spenden für die Projekte in Malawi zu sammeln. Ich hoffe, bald die Möglichkeit zu haben, Malawi zu besuchen und die Projekte vor Ort persönlich zu erleben und weiterzuentwickeln.
Ein konkretes Beispiel meiner bisherigen Arbeit in Deutschland ist das Projekt „Kunstlinge“ in München, bei dem ich als Schirmherrin aktiv bin. Wir bieten jungen Menschen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, Workshops an, in denen es um Selbstpräsentation, Körpersprache, das eigene Wirkungsbewusstsein und Selbstvertrauen geht. Das kann ich mir auch für die Schülerinnen und Schüler in Malawi gut vorstellen. Denn das sind Schlüsselkompetenzen, um in Bewerbungsgesprächen zu bestehen, berufliche Chancen zu nutzen und die eigene Zukunft aktiv zu gestalten.
Schüler und Schülerinnen freuen sich auf ihre neue Schule
Wie wichtig ist es deiner Meinung nach, Bildungsinitiativen über nationale Grenzen hinweg zu unterstützen?
Aus meiner Erfahrung in Afrika kann ich sagen, dass alles, was mit Bildung und Förderung zu tun hat, unterstützenswert ist. Dabei ist es wünschenswert, sich auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu engagieren. Denn Chancengleichheit ist für alle wichtig und Bildung sollte jedem weltweit zugänglich sein. Und sie ist natürlich auch ein mächtiges Werkzeug im Kampf gegen Armut, weil sie Menschen befähigt, ihre Lebensumstände zu verbessern, was auch positiv zur wirtschaftlichen Entwicklung beiträgt. Mehr qualifizierte Arbeitskräfte führen zu höherer Produktivität und Wirtschaftswachstum, was sowohl lokale als auch globale positive Effekte hat.
In einer globalisierten Welt sollten wir aufhören, nur vor der eigenen Tür zu kehren. Die Herausforderungen eines Landes oder Kontinents sind oft auch globaler Natur. Wer sich für Bildungsprojekte in Afrika einsetzt, trägt zur Lösung weltweiter Herausforderungen bei. Deshalb ermutige ich jeden, der über ein Engagement nachdenkt, diesen Schritt zu wagen, um gemeinsam eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu schaffen.
Wir sind sehr froh, Juliane Köhler als Kuratoriumsmitglied an unserer Seite zu wissen und freuen uns auf gemeinsame Projekte, mit denen wir Kindern und Jugendlichen in Malawi eine selbstbestimmte Zukunft ermöglichen.
Fotos: Juliane Köhler, Göran Schattauer