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Im August 2024 wurde an der abgelegenen Nkuyu-Schule im südlichen Malawi eine Solaranlage erfolgreich installiert. Die Schule, rund 35 Kilometer von Blantyre entfernt, hatte zuvor keinen Zugang zu Strom – eine Situation, die das Lernen stark einschränkte und die Sicherheit von Schülern, Schülerinnen und Lehrkräften gefährdete. Ohne Strom waren abendliche Lernstunden nicht möglich, und auch die Wege im Dunkeln bergen Gefahren.
Mit der Installation Solaranlage hat sich vieles verändert: Drei Klassenzimmer, das Büro des Schulleiters und die Lehrerhäuser verfügen jetzt über Strom. Das bedeutet nicht nur Licht für den Unterricht, sondern auch die Möglichkeit, Abendkurse anzubieten. Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Erwachsene können nun in den Abendstunden lernen oder an Kursen teilnehmen. Besonders für die Schule, deren Passrate bei nur 25 % liegt, könnte das regelmäßige Lernen am Abend einen wichtigen Unterschied machen. Bisher waren Solarlampen gegen Gebühr verfügbar – Kosten, die sich viele Familien nicht leisten konnten. Alternativ genutzte Kerzen waren teuer und stellten ein Sicherheitsrisiko dar.
Licht für die Schule und die Menschen im Ort.
Die Solaranlage bringt nicht nur Licht in die Klassenräume, sondern auch auf das gesamte Schulgelände und die Wege des Dorfes. Das erhöht die Sicherheit für Mädchen und Frauen, wenn sie alleine in der Dunkelheit unterwegs sind. Beleuchtete Wege reduzieren das Risiko von Übergriffen. Zudem schrecken die Lichter wilde Tiere wie Schlangen und Hyänen ab, die in Malawi zum Landschaftsbild gehören.
Die Installation wurde erfolgreich abgeschlossen.
Die Solaranlage besteht aus einem 5,4 kW starken Solar-PV-Array, das auf dem Schuldach montiert ist, einem 5 kVA Phoenix Smart-Wechselrichter und einer 10 kWh Freedom Won-Batteriebank. Diese Anlage dient als primäre und einzige Stromquelle für die Schule. Seit der Installation liefert das hybride Solar-PV-System zuverlässig Strom und ermöglicht so den unterbrechungsfreien Betrieb – selbst in Zeiten ohne direktes Sonnenlicht. Die konstante Energieversorgung stellt nicht nur den Schulalltag sicher, sondern unterstützt auch weitere geplante Projekte, wie die Wasserversorgung.
Ein Schritt in die wirtschaftliche Unabhängigkeit
Dank der Solaranlage eröffnen sich der Schule wirtschaftliche Möglichkeiten: Ein geplanter Barbershop soll zusätzliche Einnahmen generieren, die für die Wartung der Anlage verwendet werden. Außerdem soll ein kleines Businesscenter entstehen, in dem gegen eine Gebühr Computer und Drucker genutzt werden können. Diese Einnahmen helfen der Schule, sich langfristig selbst zu finanzieren und notwendige Reparaturen an der Anlage durchzuführen.
Wartung in lokalen Händen
Damit die Solaranlage auch in Zukunft zuverlässig funktioniert, wurden zwei Mitarbeitende vor Ort – darunter eine Frau, was in Malawi immer noch besonders ist – speziell für die Wartung der Anlage geschult. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Technik einwandfrei läuft und kleinere Reparaturen durchgeführt werden. Zusätzlich hat die Schule einen Sicherheitsdienst eingestellt, um die Anlage vor Diebstahl zu schützen.
Gemeinsam finanziert, nachhaltig umgesetzt
Die Kosten des Projekts belaufen sich auf umgerechnet rund 23.000 Euro. Der Großteil der Hardware wurde von ProCent finanziert, die etwa 17.000 Euro beisteuerten. Den restliche Betrag hat die Organisation Sopowerful übernommen, die auch die Installation vor Ort koordinierte. Die Christian-Liebig-Stiftung spielte bei diesem Projekt eine zentrale Rolle als Vermittler: Sie stellte den Kontakt zu Pro Cent her, wodurch das Projekt ins Rollen kam.
Das Solarprojekt in Nkuyu zeigt eindrücklich, wie nachhaltige Energieversorgung nicht nur das Lernen, sondern auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit und Sicherheit fördern kann. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Zukunft der Schule und der Menschen zu verbessern.
Die Anlage wird von Mitarbeitenden vor Ort gewartet.
Fotos: Sopowerful Foundation