menschen in malawi im regen vom Zyklon

Zehntausende Menschen ohne Obdach

Nothilfe für Opfer von Zyklon Freddy

Und erneut trifft es Malawi. Zyklon Freddy, der Mitte März über Südostafrika fegte, richtete insbesondere in Malawi verheerende Schäden an. Anders als in den restlichen betroffenen Regionen forderte der Tropensturm hier 400 Menschenleben. Ganze Landstriche wurden verwüstet und sehr viele Menschen verloren ihr Zuhause. Für die Erstversorgung improvisierten Unterkünften brachte die Christian-Liebig-Stiftung e.V. umgehend 5.000 Euro als Nothilfe auf den Weg. 

Viele fanden auch Zuflucht in unseren Schulen, die solide gebaut sind und den Sturm gut überstanden hatten. Unsere Mitarbeiterin Janet Kasambala-Phillips sorgte dafür, dass unsere Spende gezielt bei den Betroffenen ankam. Gemeinsam mit weiteren Engagierten aus der Gemeinde versorgte sie die Menschen tagelang mit Essen. Denn kochen konnte man angesichts der Nässe und auch beengten Verhältnisse nicht.

essensvorbereitung für Opfer Zyklon Freddy

Teamarbeit: Eine Spende aus Deutschland und viele engagierte Menschen vor Ort helfen den Opfern von Zyklon Freddy mit warmen Mahlzeiten.

Eine erneute Cholera-Epidemie blieb zum Glück aus. Malawi hatte kurz vor dem Tropensturm den schlimmsten Cholera-Ausbruch seiner Geschichte verzeichnet. Seit dem vergangenen Jahr sind etwa 1200 Menschen ums Leben gekommen.

Vor allem Kinder, Frauen und Mädchen, die sich um kranke Familienmitglieder kümmern, haben ein besonders hohes Risiko, sich mit der bakteriellen Infektion anzustecken. Cholera wird durch verunreinigtes Wasser und Nahrung, vor allem bei mangelnder Hygiene übertragen. All diese Risiken wurden durch die Folgen von Zyklon Freddy verstärkt, da es tagelang weiter regnete und die Menschen in feuchten Behausungen unter schlechten sanitären Bedingungen eng zusammengepfercht ausharren mussten.

Folgen des Klimawandels treffen die Ärmsten der Welt

Mutter mit Kindern in Malawi in zerstörtem Haus wegen Zyklon Freddy

Bild der Verwüstung: Eine Mutter mit ihren Kindern in den Trümmern ihres Hauses.

Der Sturm richtete schlimme Schäden an: Neben der Zerstörung der Infrastruktur wie Brücken oder Straßen machen Schlammlawinen ganze Regionen unpassierbar, kleine Flüsse verwandelten sich in reißende Strömen, teilweise fiel die Stromversorgung aus.

Die Regierung rief den Katastrophenfall aus. „Der Sturm zeigt, dass die Probleme des Klimawandels real sind“, sagte Malawis Präsident Lazarus Chakwera dem Guardian, die globale Erwärmung habe das Potenzial, „ein Land wie Malawi in ständiger Armut“ zu halten.

Forscher hatten seit langem davor gewarnt, dass die Erderwärmung den Indischen Ozean aufheizen und zu mehr Stürmen führen kann. Nach dem Tropensturm Ana, der im Januar 2022 u.a. über Malawi fegte, hatte sich der Zyklon Freddy Anfang Februar 2023 an der australischen Küste gebildet und trat von dort seine lange Reise an. Am 12. Februar traf Freddy in Madagaskar erstmals auf Land, zog weiter nach Mosambik und zurück über den Indischen Ozean. Am 11. März erreichte Freddy zum zweiten Mal Mosambik und danach auch Malawi. Am 15. März 2023 löste er sich auf. Meteorologen stuften ihn als den am längsten andauernden und am weitesten gereisten tropischen Wirbelsturm, der jemals aufgezeichnet wurde.

Unsere Spende – ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Menschen

Spenden von Organisationen wie der Christian-Liebig-Stiftung e.V. können hier zumindest in kleinem Maße reaktiv Hilfe leisten. Mit dem Geld wurden nach Ende der Regenfälle auch Familien mit Material unterstützt, das sie für den Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser dringend gebraucht haben – und sich in den meisten Fällen nicht hätten leisten können.

Bereits im vergangenen Jahr konnten wir ebenfalls mit einer größeren Spende 44 Familien nach dem Zyklon Ana so Starthilfe in ein neues Leben bieten.

dunkelhäutiger Junge isst mit den Fingern

„Nicht unterkriegen lassen“: Trotz aller Angst und der schlimmen Lage vor Ort, zaubert die Kamera diesem Jungen ein Lächeln ins Gesicht.

Wir hoffen, dass die Menschen in Malawi nun erstmal verschont bleiben und sich von den Folgen des Sturms erholen können. Die Kamera von Iain Phillips, Janets Ehemann, der uns die Fotos für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt hat, zauberte den Kindern und Jugendlichen trotz aller Misere ein Lächeln ins Gesicht. „Resilienz der Malawis“, nennt Janet das. „We don’t let bad things keep our spirit down.“

Fotos: Iain Phillips

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