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Spur der Verwüstung im Süden Malawis

Nothilfe für Sturmopfer nach Zyklon Ana

Malawi versinkt nach dem verheerenden Tropensturm Ana im Wasser. Das Land hat den nationalen Katastrophenzustand für Gebiete insbesondere im Süden des Landes ausgerufen, die in der Woche vom 24. Januar 2022 von dem Zyklon getroffen wurden. Ein Tiefdruckgebiet hatte sich zunächst vor der Ostküste Madagaskars gebildet und ging dann mit sintflutartigen Regenfällen über Teile Ostafrikas nieder.

Die Regenfälle haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In Malawi sind nach vorläufigen Schätzungen der Regierung mehr als die Hälfte der 28 Distrikte des Landes von den Folgen betroffen. 

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Spur der Verwüstung: Zyklon Ana zerstörte die Häuser von mindestens 50.000 Familien

Verheerende Schäden – mindestens 200.000 Menschen betroffen

Besonders der Süden des Landes leidet unter den Folgen: Die von den Bergen herabfließenden Wassermassen konnten die entwaldeten Gebiete in der Tiefebene nichts entgegen setzen, Dörfer und Felder wurden in Seenlandschaften  verwandelt, Straßen überflutet, Brücken weggespült, Häuser barsten förmlich unter den Wassermassen. Bereits in der Nacht zum Montag versanken zusätzlich weite Teile des Landes in Dunkelheit. Der Energieversorger Electricity Generation Company musste angesichts des Hochwassers seine Stromgeneratoren vorübergehend abstellen.

Offiziellen Schätzungen zufolge sind 50.000 Familien akut betroffen, mindestens 19 Menschen wurden getötet. Weitere Quellen sprechen von weit über 200.000 Menschen, die nun Not leiden.  

Es fehlt an allem – Nahrung, Kleidung, Unterkünfte

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Strohhaus als Notunterkunft – bis der nächste Regen kommt.

Malawis Präsident Lazarus Chakwera rief zur Nothilfe für sein Land auf. Die Regierung hat Soldaten und Polizisten eingesetzt und das malawische Rote Kreuz mit Such- und Rettungsaktionen beauftragt.

Mit der Bereitstellung von Hilfsgütern wurde zwar bereits vereinzelt begonnen, dennoch wird dringend weitere Unterstützung benötigt, um die sicher stetig steigende Zahl der Betroffenen zu versorgen. Für die aktuelle Woche sind weitere Regenfälle vorhergesagt, sodass sich die Lage noch verschlimmern könnte.

Den Tausenden von Vertriebenen fehlt es an Nahrung, Kleidung und Unterkünften.

Viele Familien haben alles verloren

Die Christian-Liebig-Stiftung e.V. möchte ganz gezielt Familien in Gemeinden rund um die Stadt Blantyre helfen. In dieser Gegend sind die meisten Schulen unseres Vereins angesiedelt. Viele flüchteten in die umliegenden Schulgebäuden und konnten dort erstmal eine Notunterkunft finden. 

Über Janet Kasambala-Philipps, unsere Repräsentantin vor Ort, erhielten wir jedoch bereits wenige Tage nach dem Sturm schockierende Bilder der Zerstörung. Die Schicksale erschüttern zutiefst: Das kleine Häuschen eines jungen Elternpaars – zerstört. Ein vor kurzem fertiggestelltes Haus einer Familie – nur noch einzelne Wände, das Dach ist komplett zerstört. Eine sechsköpfige Familie wurde unter den einstürzenden Ziegeln begraben. 

Alle Familien, die Janet persönlich traf, hatten Glück im Unglück. Sie haben überlebt, bis auf ein paar Verletzungen, die wieder heilen werden.

Doch die Zukunftsaussichten sind düster: Die meisten können sich den Wiederaufbau ihrer Häuser nicht leisten. Sie haben die zerstörten Gebäude nur notdürftig gesichert. Manche haben sich einen Strohverschlag gebaut, der erstmal Schutz bietet. Sie alle beten, dass ihre Häuser den nächsten Regenfällen standhalten werden.

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In Malawi wird normalerweise mit Feuerholz gekocht – nach dem Sturm war dies tagelang nicht möglich.

Wirtschaftliche Folgen durch Ernteausfälle

Eine betroffene Familie berichtet CLS-Vorstand Ute Woratsch per WhatsApp: „Wir werden nur schwer wieder auf die Beine kommen, da die meisten von uns von der Landwirtschaft abhängig sind und unsere Ernten sprichwörtlich fortgespült wurden. Die Regierung wird uns nicht helfen können.“

„Bislang kam nur wenig offizielle Hilfe an, das meiste per Luft, es erreicht nicht die breite Bevölkerung“, berichtet Lehrerin Graciam Katuma, die nahe Blantyre auf dem Land lebt. Sie erzählt weiter: „24 Stunden regnete es ununterbrochen. In meiner Nachbarschaft wurden zwei Kinder im Alter von 3 und 6 Jahren von den Wassermassen mitgerissen. Es war entsetzlich.“

Unterstützen Sie jetzt: Nothilfe für mindestens 20 Familien geplant

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Helfen Sie den Familien beim Wiederaufbau – jeder Euro zählt!

Etwa 20 Familien in den CLS-Gemeinden hat Janet besucht. Sie alle sind stark von den Folgen des Sturms Ana betroffen. Ihnen möchten wir jetzt unter die Arme greifen – und konnten bereits erste Lieferungen von Baumaterial und Essen ermöglichen.

Etwa 100 Euro je Haus können dabei helfen, den Wiederaufbau zu ermöglichen. Geld, das die Familien nicht haben. 

Spenden Sie unter dem Stichwort „Nothilfe Zyklon Ana“ über unser Spendenformular und geben Sie diesen 20 Familien eine Perspektive in der Not. Wir sorgen dafür, dass Ihr Geld direkt bei den Betroffenen ankommt und Material gekauft werden kann – die Arbeiten übernehmen die Gemeinden selbst. 

Bilanz: Diese Hilfe konnte umgesetzt werden – Dank Ihrer Spenden!

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Neue Perspektive und Hoffnungsschimmer für die Menschen in Malawi.

Dank der großzügigen Spendenbereitschaft konnten wir am Ende sogar weit mehr als den geplanten 20 Familien helfen! 44 Familien versorgten Janet Kasambala-Philipps und viele Helferinnen und Helfer mit Essen und notwendigem Baumaterial. Die Auswahl der Betroffnen erfolgte gemeinsam mit den jeweiligen Dorf-Chiefs.

Für etwa 3.500 EUR wurden Zement, Plastikplanen, Wellblechdächer, Nägel und Reis gekauft und an die Familien verteilt.

Die meisten von ihnen haben nicht nur ihr Zuhause verloren; durch die anhaltenden Regenfälle haben auch die Ernten vernichtet. Doch weit mehr als 250 Menschen haben nun wieder einen Hoffnungsschimmer. Sie haben nach dem Ende der Regenzeit im Juni mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser begonnen.

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