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Mein Name ist Chisomo Tumeo. Ich bin Arzt und setze mich dafür ein, die Gesundheit und Zukunft der Menschen im Mangochi-Distrikt in Malawi zu verbessern – insbesondere für jene, die am stärksten benachteiligt sind. In einem Land, in dem der Zugang zu medizinischer Versorgung für viele ein ferner Traum bleibt, möchte ich ihnen Hoffnung geben.
Mein Weg zur Medizin war geprägt von persönlichen Erfahrungen und großer Motivation. Ich wurde am 10. August 1985 in Malawi geboren und wuchs als eines von sechs Kindern auf. Schon früh erlebte ich die schmerzliche Realität eines Gesundheitssystems, das die Bedürfnisse der Schwächsten nicht erfüllt. Kinder, Mütter, ältere Menschen – sie alle litten unter dem fehlenden Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung. Diese Erfahrungen entfachten in mir den Wunsch, Medizin zu studieren.
Chisomo Tumeo gibt in Malawi alles für die Gesundheit der Menschen.
Mit viel Entschlossenheit schloss ich 2007 mein Studium der Klinischen Medizin ab und erwarb ein Zertifikat in psychischer Gesundheit an der Malawi Adventist University. Dank der Unterstützung meiner langjährigen Freundin Ute Woratsch erhielt ich 2011 ein Stipendium für eine berufliche Weiterbildung in Deutschland, wo ich bei meiner Arbeit in einem Altersheim erkannt habe, wie wichtig auch die psychische Gesundheit ist. Dort konnte ich mein Wissen vertiefen und mir wurde immer klarer, dass ich nicht nur medizinische Hilfe zu leisten, sondern auch Hoffnung zu schenken will. Meine Berufung sehe ich darin, ein Arzt zu sein, der zuhört, der Trost spendet und in schwierigen Zeiten Antworten gibt.
2019 gründete ich die Tutu-Klinik im Herzen meiner Gemeinde – eine private Einrichtung, die bedürftigen Menschen erschwingliche Gesundheitsdienste bietet. Für viele ist die Klinik der einzige Ort, an dem sie medizinische Hilfe finden können. Mein Team und ich arbeiten täglich daran, lebensrettende Versorgung zu gewährleisten – oft unter schwierigen Bedingungen.
Was einst als kleine Praxis begann, hat sich zu einem umfassenden Gesundheitszentrum entwickelt, das heute 38.900 Menschen in Not versorgt. Mit einem Team von 9 Klinikangestellten und 5 Gesundheitshelfern bieten wir grundlegende Gesundheitsdienste an: von ambulanter Pflege, Anti-Retroviraler Therapie, Impfungen und Familienplanung bis hin zu HIV-Tests und Beratung, zahnmedizinischer Betreuung und Mutter-Kind-Versorgung. Für viele ist die Tutu-Klinik der einzige Ort, an dem sie medizinische Hilfe und menschliche Zuwendung finden.
Sprechstunde bei Chisomo Tumeo.
2019 kreuzten sich meine Wege auch mit der Christian-Liebig-Stiftung e.V., als Ute Woratsch, heute Vorstandsmitglied, mich einlud, Gesundheitsworkshops an den von CLS geförderten Schulen durchzuführen. Diese Partnerschaft war der Beginn einer besonderen Zusammenarbeit, die es uns ermöglicht, einige der dringendsten Gesundheitsprobleme der Jugend in Malawi anzugehen.
Die CLS und ich teilen die Vision, Gemeinschaften durch Bildung, Prävention und Zugang zu Gesundheitsversorgung zu stärken. Gemeinsam bieten wir Workshops an Schulen und in Gemeinden an, die Themen wie Hygiene, Krankheitsprävention, psychische Gesundheit und reproduktive Gesundheit abdecken. Unsere Arbeit gibt den Menschen mehr als medizinische Hilfe – sie vermittelt ihnen Wissen, um gesund zu bleiben, zu wachsen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Die Herausforderungen im Gesundheitswesen in Malawi sind immens und oft überwältigend. In ländlichen Gebieten, in denen die meisten Menschen leben, bleibt der Zugang zu Gesundheitsdiensten ein ferner Traum. Es gibt zu wenige Kliniken, zu wenige Ärzte und zu wenig Ressourcen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Für viele Malawier ist das nächste Gesundheitszentrum kilometerweit entfernt, oft verbunden mit einem langen und gefährlichen Weg.
Neben diesen logistischen Hürden gibt es weitere, tiefgreifende Herausforderungen: Der eingeschränkte Zugang zu sexuellen und reproduktiven Gesundheitsdiensten trifft insbesondere Jugendliche, vor allem junge Mädchen. Viele von ihnen sind frühen Ehen, Teenagerschwangerschaften und unsicheren sexuellen Praktiken ausgesetzt – oft ohne das nötige Wissen oder die Mittel, um sich zu schützen. Kulturelle Praktiken und gesellschaftliche Normen erschweren ihnen den Zugang zu diesen essenziellen Diensten und führen häufig zu schwerwiegenden Folgen wie hoher Müttersterblichkeit, unsicheren Abtreibungen und einem Teufelskreis aus Armut und Krankheit.
Weitere ernste Probleme im Gesundheitssektor Malawis sind:
In Malawi besteht ein großer ungedeckter Bedarf an Familienplanungsdiensten, insbesondere bei Jugendlichen (26 Prozent). Fast eine Million Menschen im Land leben mit HIV, und jedes Jahr kommen etwa 34.000 neue Infektionen hinzu. Trotz Fortschritten in der Kinderheilkunde leiden 37 Prozent der malawischen Kinder an chronischer Unterernährung. Mit einer jährlichen Malaria-Inzidenz von 332 Fällen pro 1.000 Menschen und rund 4,8 Millionen Malaria-Fällen pro Jahr zählt Malawi zu den Ländern mit besonders hoher Krankheitslast.
Mehr als ein Drittel der Stellen im Gesundheitswesen sind unbesetzt, und es herrscht ein chronischer Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal. Die erheblichen Gesundheitsprobleme, kombiniert mit begrenzten wirtschaftlichen Ressourcen sowie der Benachteiligung von Frauen und Jugendlichen, belasten das Gesundheitssystem stark. Zudem besteht ein hohes Risiko für schwere Infektionskrankheiten wie bakterielle Durchfallerkrankungen, Hepatitis B, Typhus, Malaria, Schistosomiasis und Tollwut.
Mindestens 573.000 Kinder unter fünf Jahren sind in Malawi von Mangelernährung bedroht. Trotz Fortschritten bei der Verringerung der chronischen Unterernährung gefährden akute Ernährungsunsicherheit – verstärkt durch wiederkehrende Klimakatastrophen, vermeidbare Krankheitsausbrüche, wirtschaftliche Instabilität und chronische Unterfinanzierung im sozialen Bereich – die bisherigen Erfolge. Ohne zusätzliche Unterstützung werden arme und gefährdete Haushalte mit Kindern keinen Zugang zu grundlegenden Diensten, essenziellen Hilfsgütern und sozialer Unterstützung haben. Mangelernährte Kinder, insbesondere jene mit schwerer akuter Mangelernährung, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an häufigen Kinderkrankheiten wie Durchfall, Lungenentzündung und Malaria zu sterben.
Chisomo Tumeo behandelt in der Klinik einen Patienten.
Meine Arbeit verändert Leben – und das hier und jetzt. Durch die Zusammenarbeit mit Ute und die Unterstützung der Christian-Liebig-Stiftung kann ich entscheidende Gesundheitsbildungsprogramme für Jugendliche, insbesondere für junge Mädchen, anbieten, damit sie das Wissen und die Möglichkeit erhalten, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.
Die Zukunft des Gesundheitssystems in Malawi hängt davon ab, Barrieren in den Bereichen Zugang, Bildung und Entstigmatisierung abzubauen. Die Arbeit, die ich gemeinsam mit Ute und der CLS leiste, legt eine wichtige Grundlage für langfristige Veränderungen. Dank der großzügigen Unterstützung durch Spenderinnen und Spender können wir sicherstellen, dass mehr Kinder zur Schule gehen, mehr Mädchen Zugang zu reproduktiver Gesundheitsversorgung erhalten und mehr Menschen in ländlichen Regionen die dringend benötigte, lebensrettende Versorgung bekommen.
Der Blick nach vorn: Die Notwendigkeit fortgesetzter Zusammenarbeit
Der Weg zu einer flächendeckenden und zugänglichen Gesundheitsversorgung in Malawi ist lang, doch es gibt Hoffnung. Gemeinsam mit der Christian-Liebig-Stiftung setze ich mich dafür ein, unsere Gesundheitsprogramme auszubauen und noch mehr Menschen zu erreichen. Unsere Vision ist eine Zukunft, in der Gesundheitsversorgung für alle zugänglich ist, in der junge Menschen gesund aufwachsen und ihre Gemeinschaften aktiv gestalten können. Dass Sie diese Vision unterstützen, erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit. Gemeinsam können wir den Menschen hier neue Perspektiven und ein gesünderes Leben ermöglichen.
Bundesverband Deutscher Stiftungen
Ich laden Sie ein, an unserer Seite – an der Seite von Ute, der Christian-Liebig-Stiftung e.V. und dem Volk Malawis – zu stehen. Ihre Unterstützung, sei es durch Spenden, Engagement oder Bewusstseinsbildung, macht den Unterschied. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Arbeit, die Ute und ich begonnen haben, weiter wächst und dauerhafte Veränderungen für kommende Generationen bewirkt.
Vielen Dank für Ihr unermüdliches Engagement zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Malawi. Ihre Unterstützung hilft nicht nur dabei, Leben zu retten – sie legt den Grundstein für eine gesündere, hoffnungsvollere Zukunft für alle.
Ihr Chisomo Tumeo
Fotos: Chisomo Tumeo