Werkstatt- und Lehrerhaus in Malawi

Ein Haus mit Perspektive

Nur wenige Gehminuten von der Christian-Liebig-Sekundarschule (CLSS) entfernt entsteht derzeit ein Gebäude, das mehr ist als ein Haus: Es ist ein Ort mit Zukunft. Ursprünglich hatte Ivan Chevillotte das Projekt „Wood Furniture Built and Maintenance Project“ ins Leben gerufen und mit eigenen Mitteln gestartet – gedacht als Werkstatt und Unterkunft für sein Ausbildungsprogramm. Junge Menschen sollten dort lernen, wie man Möbel baut und mit ihren neu erworbenen Fertigkeiten gleichzeitig zur Verbesserung der Schulausstattung beitragen. Doch im Laufe des Baus wurde klar: Dieses Haus kann mehr. Ivan entschied sich, es der Schule als Investition in bessere Lern- und Lebensbedingungen dauerhaft zu überlassen.

Der Rohbau steht, Fenster und Türen sind eingebaut. Vieles ist geschafft. Was noch fehlt, ist Strom. Die Kabel sind gelegt und nun wartet das Haus auf seine Solaranlage. Drei bis vier Auszubildende oder Gastlehrer der CLSS werden dank des neuen Hauses künftig ein Dach über dem Kopf haben.

Lernen, bauen, weiterdenken

Parallel dazu entsteht auf dem Schulgelände eine kleine Werkstatthalle, die an das Stromnetz der Schule angeschlossen wird. Sie ist zentral gelegen und schafft neue Möglichkeiten:

Auch Schülerinnen und Schüler der CLSS können hier im Rahmen des Werkunterrichts ihr Können unter Beweis stellen und Auszubildende haben die Möglichkeit dort mit Maschinen arbeiten, die mehr Strom benötigen. Unter Anleitung fertigen die Auszubildenden, was an der Schule dringend gebraucht wird: Tische und Schränke für das neue Computerlabor, Mobiliar für die Bibliothek sowie Ersatz für beschädigtes Inventar. Ziel ist es, den Jugendlichen handwerkliches Können zu vermitteln und ihnen eine konkrete Perspektive für den eigenen Berufseinstieg zu eröffnen.

Dabei ist das Projekt Teil einer größeren Idee: Die Werkstatt soll künftig noch mehr jungen Menschen aus Mdeka eine Ausbildung im Tischlerhandwerk ermöglichen – als Ort für Lernen, Handwerk und persönliche Entwicklung.

Hausbau in Malawi

Der Hausbau ist in vollem Gange.

Zukunftspläne und neue Ideen

Was gerade entsteht, ist nicht nur ein einzelner Ort, sondern Teil eines wachsenden Berufsbildungsprojekts. Geplant ist, klassenweise Schülern Werkunterricht erteilen. Mit strukturierten Trainings, praktischen Projekten und der Möglichkeit, durch Auftragsarbeiten eigene Einnahmen zu erzielen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf einem inklusiven Zugang: Auch Mädchen und junge Frauen sollen gezielt angesprochen und gefördert werden.

Bleibender Raum für Bildung

Haus mit Dachstuhl in Malawi

Das Werkstatt- und Lehrerhaus steht in der Nähe der Schule.

Das bestehende Haus von Ivan möchten wir künftig als Unterkunft nutzen: für Auszubildende sowie Gastlehrerinnen und -lehrer. In einer Region, in der viele Lehrkräfte in einfachsten Verhältnissen leben – oft ohne Strom, Wasser oder Privatsphäre – ist zusätzlicher Wohnraum ein echter Gewinn. Ein gut ausgestattetes Lehrerhaus kann nicht nur den Alltag erleichtern, sondern auch helfen, qualifizierte Lehrkräfte langfristig an die Schule zu binden.

Was als Teil eines persönlichen Herzensprojekts begann, wird zu einem Haus mit Wirkung: für Auszubildende, für Lehrerinnen und Lehrer und für die gesamte Schulgemeinschaft.

Ein großes Dankeschön gilt Ivan, der das Haus gebaut und der Schule überlassen hat, sowie seiner Lebensgefährtin und den weiteren Unterstützern, die dieses Projekt mitgetragen haben.

Fotos: Ivan Chevillotte

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