• Nkuyu-Grundschule

Mit Permakultur und neuen Klassenräumen gegen Hunger und Bildungsmangel

Die Nkuyu-Grundschule ist ein perfektes Beispiel. Für einen vergessenen Ort auf dem Land mit zahlreichen Bedürfnissen. Mit Schulgebäuden, die nie wirklich gute Zeiten gesehen haben. Mit einer engagierten Gemeinde und tollen Ideen rund um eine gesunde Selbstversorgung der Kinder und Eltern auf der Basis von Permakultur.

Jedoch mangelt es an finanziellen Mitteln, um dringend notwendige Maßnahmen umzusetzen und die innovativen Ideen voranzubringen. Die gute Nachricht: Das hat nun ein Ende.

  • Land:

    Malawi

  • Ort:

    Nördlich von Blantyre

  • Projektdauer:

    2020-21

  • Ziele:

    Neubau von drei / Renovierung der fünf vorhandenen Klassenzimmer, Bau sanitärer Anlagen und Lehrer-Doppelhaus, Finanzierung Gartenprojekt nach dem Konzept der Permakultur.

Endlich gibt es Hilfe für die engagierte Gemeinde

Sehr viel Grün offenbart sich dem Ankommenden, wenn man die staubige und holprige Anfahrt erfolgreich gemeistert hat. Die Straßen sind schwer passierbar in dieser abgelegenen Gegend, nahe Malawis zweitgrößter Stadt Blantyre. Ein paar vereinzelte Gebäude werden sichtbar zwischen den Sträuchern. Es wirkt fast idyllisch.

Doch der Schein trügt. Die aktuell üppige Natur zeugt von vielen Regenfällen. Die Gebäude offenbaren beim Näherkommen ihr wahres „Gesicht“: heruntergekommen, bröckelnde Ziegel, Risse in den Wänden und Böden, keine Bänke oder Tische in den Klassenzimmern.

Herausfordernde Aufgabe: schwer zugängliche Schule, aber mit großem Potential

Die Erneuerung der Nkuyu-Grundschule ist ein herausforderndes, aber machbares und vor allem dringend notwendiges Projekt: 533 Schülerinnen und Schüler werden derzeit von neun Lehrkräften in fünf sehr kleinen und heruntergekommenen Klassenräumen unterrichtet. Es gibt ein weiteres, von der Gemeinde in Eigenregie errichtetes „Notklassenzimmer“. Doch das strohgedeckte „Gebäude“ hat dem letzten Regen nicht Stand gehalten.

Ein Regelschulbetrieb ist aktuell, nicht nur aufgrund des Covid-19-Lockdowns im Land, nicht umsetzbar. Acht Zimmer wären notwendig, um von einer vollständigen Grundschule zu sprechen.

Auch die Bausubstanz der vorhandenen Gebäude lässt zu wünschen übrig: Risse durchziehen die Böden und Wände, das Dach ist an vielen Stellen undicht. Alle Kinder lernen auf dem bloßen Boden, für Tische und Stühle reichen die Mittel nicht.

Die auf dem Land so dringend notwendigen Unterkünfte für die Lehrkräfte sind ebenfalls nicht in ausreichender Menge vorhanden, die drei bestehenden Häuser wirken sehr baufällig. Sanitäranlagen sucht man hier auch vergeblich.

Nkuyu-Grundschule Klassenzimmer

Die fünf vorhandenen Klassenräume (links der „triple-classroom-block, rechts ein Teil der weiteren zwei Zimmer) sind sehr baufällig.

An dieser kleinen Gemeinde zeigt sich, dass die Schulen auf dem Land schnell in Vergessenheit geraten. Diese Erfahrung haben wir in den vergangenen Jahren häufig gemacht. Durch die abgeschiedene Lage weit weg von jeglicher Infrastruktur, hatte die Schule bislang kaum Möglichkeiten, auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. So ist es schwierig, Hilfsorganisationen von einem Engagement zu überzeugen. Auch sind diese Gemeinden wenig „attraktiv“ für die lokale Politik, es gibt nur selten rasche Bauerfolge, wenn die Rahmenbedingungen komplizierter sind.

Deshalb sind wir dankbar, aufgrund unseres guten Netzwerks nun einen Kontakt zur Nkuyu-Grundschule zu haben und helfen zu können. Zwei engagierte Lehrerinnen kamen mit diesem umfangreichen und gut begründeten Projektvorschlag auf uns zu, den wir nach eingehender Prüfung guten Gewissens bewilligen konnten.

Modellprojekt Permakultur: natürliche Vielfalt gegen Hunger

Eine Besonderheit dieser Gemeinde: Sie verfügt über einen kleinen Schulgarten. Mit unserer Hilfe könnten die Familien der Kinder diesen nach dem Prinzip der Permakultur vergrößern und zusätzlich ein Aufforstungsprojekt starten.

Schon länger haben wir uns mit dem Gedanken getragen, auf diesem Feld aktiv zu werden, und sehen uns nun in Nkuyu auf dem Weg zu einem Modellprojekt. Mit den beiden dafür zuständigen malawischen Lehrerinnen haben wir engagierte Sparringspartner gefunden, die mit der erfolgreichen Umsetzung des Projekts „Together we grow“ an einer anderen Schule bereits Erfahrung gesammelt haben.

Nkuyu-Grundschule Permakultur

„Together we grow“: Die ersten Pflanzen des Permakultur-Gartens sind bereits in der Erde.

Das Konzept der Permakultur basiert auf dem einfachen Prinzip, Feldfrüchte dauerhaft anzubauen. Die Ressourcen der Natur sinnvoll zu nutzen. In ausgeklügelter Reihenfolge werden Obst und Gemüse ausgesät und geerntet. Dieses Vorgehen ist langfristig ökologisch, ökonomisch und sozial wesentlich sinnvoller in Ländern wie Malawi, wo vielerorts vor allem Mais in Monokultur angebaut wird.

Da in den vergangenen Jahren schwere Dürren und Überschwemmungen in vielen Distrikten Malawis große Teile der Ernte vernichteten, mussten die Familien der Kleinbauern stets hungern. Mit Permakultur können die Menschen in ländlichen Gegenden besser und nachhaltiger anbauen.

Die Natur nutzen, nachhaltig anbauen

Der Fokus liegt dabei auf dem Anbau lokaler Pflanzen. Felder und Gärten werden so behandelt, dass die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden. Zum Beispiel können die Bauern Abwasser zur Bewässerung verwenden, selbsthergestellten Kompost als Dünger einsetzen und Pflanzen nebeneinander säen, die voneinander profitieren. So ist nachhaltig eine solide Grundversorgung mit gesunden Nahrungsmitteln sichergestellt.

Baustart trotz COVID-19 dank unserer engagierten Mitstreiter vor Ort

Zwar verläuft in Malawi ebenso wie in vielen anderen Ländern aufgrund von COVID-19 das Leben nicht wie üblich. Die – wie eingangs erwähnte – schwierige Anfahrt zur Schulgemeinde ist eine Herausforderung für die Handwerker.

Doch dank unseres kreativen und verlässlichen Bauunternehmers Nick Gaunt und der engagierten Gemeinde konnten die Baumaßnahmen für die neuen Gebäude bereits gestartet werden. Auch die ersten Bananenstauden sind gepflanzt.

Zwar ist ein Großteil der Kosten für dieses Projekt bereits gedeckt; jedoch ist die Hilfe von Spendern aus Deutschland dringend notwendig, um hier alle Ideen umsetzen zu können. Denn auch in Malawi sind die Kosten durch die Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie drastisch gestiegen, die ländliche Lage macht das Bauvorhaben zusätzlich teurer als gewöhnlich.

Flotte Fortschritte: Pünktlich zum 1. Juli 2020 startete unsere lokale Baufirma mit den Arbeiten. Drei Wochen später stehen die ersten Mauern.

Wir freuen uns deshalb über jede Unterstützung, die dazu beiträgt, dass diese Schule im doppelten Wortsinn wächst!

Das leuchtende Grün wird dann bald nicht nur aufgrund von Regenfällen die Besucher empfangen; sondern weil hier ein üppiger Obst- und Gemüsegarten gedeiht. Und sobald die Schulen in Malawi endlich wieder ihre Pforten öffnen können, gesellen sich leuchtende Kinderaugen dazu, die sich auch über neue Klassenzimmer freuen. Wir hoffen, dass die Schule rasch fertig renoviert ist, sodass endlich alle Kinder aus der Gegend mit einem Dach über dem Kopf für ihre Zukunft lernen können.

Spende für die Nkuyu-Grundschule

Neue Klassenzimmer und Permakultur-Projekt

Hier können Sie unkompliziert und sicher Ihren Wunschbetrag für die Nkuyu-Grundschule überweisen. Jeder Euro hilft dabei, diese ländliche Schule zu renovieren und die Menschen vor Ort, vor allem die Kinder, dabei zu unterstützen, sich mit einem eigenen Schulgarten gegen Hunger zu wappnen.

Weitere Infos:
  • Spendenbescheinigung und Spendenurkunde
  • weitere Spendenmöglichkeiten

Ihre Spende kommt der Grundschule in Nkuyu zugute. Überschüssige Gelder werden in jenen Projekten der Christian-Liebig-Stiftung e.V. eingesetzt, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

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