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Im Oktober war es wieder so weit: An der Mtakataka-Schule und der Christian-Liebig-Sekundarschule (CLSS) in Malawi fanden zwei Gesundheitsworkshops statt. 110 Mädchen sowie Lehrerinnen und Lehrer kamen zusammen, um über wichtige Gesundheitsthemen zu lernen und praktische Unterstützung zu erhalten.
Mehr als nur Medizin: Ganzheitliche Gesundheit im Fokus
Die Workshops begannen mit einem umfassenden Gesundheits-Check-up. Chisomo Tumeo, der erfahrene Arzt, der die Workshops regelmäßig leitet, hörte Herz und Lunge der Mädchen ab und überprüfte ihr Gewicht. Doch das war nur der Anfang. Zusätzlich führte Chisomo einfache Sehtests mit einem Plakat durch und stellte fest, dass einige der Mädchen kurzsichtig sind. Beim nächsten Stadtbesuch werden die Mädchen deshalb einen Optiker aufsuchen, damit sie bald schon wieder scharf sehen.
Ein besonderes Highlight war die Sonde, die Chisomo von uns erhalten hatte. Damit konnte er in die Ohren der Mädchen schauen und ihnen das auch gleich auf einem Handybildschirm zeigen. Diese interaktive Demonstration faszinierte die Mädchen sehr. Wann sieht man schon einmal das Innere der eigenen Oheren? Im Anschluss wurde bei vielen von ihnen professionell Ohrenschmalz entfernt – sowie Insekten und Reste von Wattestäbchen.
Der Arzt untersucht die Ohren der Mädchen.
Im Mittelpunkt der Workshops standen neben den Check-ups Themen wie Ernährung und Hygiene, um den Mädchen zu vermitteln, wie sie sich und ihre Familien vor Krankheiten schützen können. Warum ist es so wichtig, sich vor dem Essen die Hände zu waschen? Warum müssen bestimmte Nahrungsmittel gut gekocht werden? Diese Fragen wurden eingehend besprochen.
Die Schülerinnen und Schüler machen einen Sehtest.
Um die Hygienemaßnahmen auch im Schulalltag umzusetzen, wurden große Wassertonnen mit Zapfhähnen vor den Klassenzimmern aufgestellt. Diese ermöglichen es, sich vor dem Essen und Unterricht die Hände zu waschen – eine einfache, aber effektive Maßnahme, die während der Corona-Pandemie eingeführt wurde und weiterhin hilft, Durchfallerkrankungen zu reduzieren. Zudem gab es für jedes Mädchen Seife, die sie sowohl für die Körperpflege als auch zum Waschen der Kleidung verwenden können – eine echte Alltagshilfe in einer Region, in der es keine Waschmaschinen gibt.
Ein weiteres wichtiges Thema war die zunehmende Verbreitung von zuckerhaltigen Produkten in der Region. Ohne das Bewusstsein für die Risiken können Süßigkeiten schnell gesundheitliche Probleme verursachen. Deshalb war Zahngesundheit ein großes Thema. Viele Mädchen hatten zuvor keine eigene Zahnbürste oder Zahnpasta – umso größer war die Freude, als sie die Zahnpflegeprodukte erhielten. Einfache Dinge wie regelmäßiges Zähneputzen können in Verbindung mit gesunder Ernährung viel bewirken, und genau darauf wurde im Workshop hingewiesen.
Es sind viele Jugendliche gekommen, denn das Thema interessiert alle.
Ein besonders sensibler und wertvoller Teil des Workshops drehte sich um die Frauengesundheit. Erstmals nahmen zwei Krankenschwestern teil, die intime Themen wie Brustkrebsvorsorge, frühe Schwangerschaften und, sexuell übertragbare Krankheiten und Verhütung ansprachen. Viele der Mädchen waren in Kinderehen gezwungen worden und haben in sehr jungen Jahren bereits Kinder bekommen. Die Workshops halfen ihnen, die gesundheitlichen Folgen besser zu verstehen und gaben ihnen Werkzeuge an die Hand, um über ihren eigenen Körper Bescheid zu wissen – immer mit dem nötigen Einfühlungsvermögen.
Praktische Unterstützung kam in Form von wiederverwendbaren Stoffbinden, die an die Mädchen verteilt wurden. Viele von ihnen können während ihrer Periode nicht zur Schule gehen, weil sie keine entsprechenden Hygieneprodukte haben. Die waschbaren Binden sind eine nachhaltige Lösung, die den Mädchen ermöglicht, auch während ihrer Menstruation die Schule zu besuchen.
Die Mädchen erhalten waschbare Stoffbinden.
Praktische Hilfe kam in Form von wiederverwendbaren Stoffbinden für alle Mädchen. Jedes Mädchen erhielt 5 Stoffbinden, die zu je 4 Euro pro Stück in Kibébé produziert werden können – 20 Euro, die ein Leben verändern können. Denn viele Mädchen können während ihrer Menstruation nicht zur Schule gehen. Für sie sind diese Binden eine nachhaltige Lösung, um auch während der Periode regelmäßig am Unterricht teilnehmen zu können.
Unterstützt wird die Produktion dieser Binden durch den Wäschehersteller Sempretu, der für jedes verkaufte Kleidungsstück einen Euro an die Bindenproduktion spendet.
Moskitonetze helfen bei der Malaria-Prävention.
Schutz vor Malaria: Moskitonetze für jede Schülerin
Neben den großen Themen wie Frauengesundheit, Hygiene und Ernährung wurde auch die Malaria-Prävention besprochen. Malaria ist eine der Hauptursachen für Fehlzeiten in den Schulen. Deshalb erhielten alle Mädchen Moskitonetze, um sich vor Mückenstichen zu schützen. Diese einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme hilft dabei, die Gesundheit der Mädchen zu bewahren und sicherzustellen, dass sie regelmäßig die Schule besuchen können.
Gemeinsam für eine gesündere Zukunft
Die Workshops im Oktober waren ein voller Erfolg und haben den Mädchen in Malawi wertvolles Wissen und praktische Unterstützung gegeben. Auch in Zukunft werden solche Veranstaltungen fortgesetzt, um nachhaltig die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schülerinnen zu fördern – und ihnen den Start in eine gesündere und sichere Zukunft zu ermöglichen.