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Was passiert, wenn ein Mädchen mit 13 schwanger wird? Wenn sie in der Schule nichts mitbekommt, bloß weil sie kurzsichtig ist? Dann ist Bildung keine Selbstverständlichkeit mehr. Deshalb setzen unsere Gesundheitsworkshops genau hier an: bei den Voraussetzungen, die Bildung überhaupt erst möglich machen. Und deshalb setzen wir sie auch 2025 fort – mit wachsendem Erfolg.
Wie im vergangenen Jahr besuchen der Arzt Chisomo Tumeo und seine medizinische Assistentin wieder Schulen. In diesem Jahr sind es zwei Schulen pro Monat. Jeder Workshop dauert einen ganzen Tag, und das Interesse ist groß: Insgesamt sollen rund 1.000 Mädchen erreicht werden. Die Erfahrung aus dem Vorjahr zeigt aber, oft kommen deutlich mehr Mädchen als erwartet. Denn es spricht sich herum, wie viel man hier nicht nur über den eigenen Körper, sondern auch über die eigene Zukunft lernen kann.
Die Schülerinnen lernen eifrig von Chisomo Tumeo
Auf dem Programm stehen Ohren- und Sehtests mit dem mobilen Untersuchungsset, das wir im vergangenen Jahr bereitgestellt haben. Für viele ist es das erste Mal, dass sie ein Smartphone in der Hand halten. Und erst recht das erste Mal, dass sie damit einen Blick ins eigene Ohr werfen können. Für die Sehtests nutzt Chisomo Tumeo eine spezielle Tafel, um etwaige Einschränkungen zu erkennen. Wird bei der Untersuchung festgestellt, dass ein Mädchen schlecht hört oder sieht, kann sie im Klassenzimmer gezielt umgesetzt werden, damit sie besser am Unterricht teilnehmen kann.
Hinzu kommen Themen wie:
Chisomo Tumeo bringt den Mädchen Gesundheitwissen näher.
Was neu ist: Die Workshops gehen heute noch stärker auf individuelle Fragen der Schülerinnen und Lehrkräfte ein, sei es zu tradierten Heilmethoden oder der Frage, wie man mit Stress umgeht, wenn man bereits ein Kind versorgt, den Haushalt führt und trotzdem zur Schule geht. Besonders wichtig ist das Thema Gender Based Violence, das in vielen Gemeinden ein drängendes Problem geworden ist. In einigen Fällen organisieren Chisomo Tumeo und sein Team separate Elternabende, um auch die Dorfgemeinschaft einzubeziehen.
Auch wenn es in erster Linie um Gesundheit geht – im Kern geht es um Selbstbestimmung. Um die Chance, Bildung wahrzunehmen. Und um das Wissen, dass ein anderer Weg möglich ist. Viele Mädchen hören hier zum ersten Mal davon, dass sie ihr Leben selbst gestalten können, sei es mit einem Stipendium, einem Ausbildungsplatz oder dem Mut, eigene Grenzen zu setzen.
Finanziert wird das Programm über einen Pauschalbetrag von 100 Euro pro Workshoptag, ein überschaubarer Betrag für eine Maßnahme, die so viel bewirkt. Der größte Kostenpunkt sind mit etwa vier Dollar pro Stück die Stoffbinden, von denen jedes Mädchen drei Stück erhält.
Hilfe, die trägt
Was die Workshops bewirken, sieht man nicht immer sofort. Aber es langfristig spürbar: in besserer Teilnahme am Unterricht, in wachsendem Selbstvertrauen und manchmal im ersten Berufswunsch, der nach einem Workshop laut ausgesprochen wird.
Ohrenuntersuchung in Malawi
Fotos: Chisomo Tumeo